News ¶

Komplexe Probleme brauchen komplexe Lösungen!

Wenn man komplexe Systeme erforscht, muss man mit vielen verschiedenen Stakeholdern zusammenarbeiten. Aber wie und wann bringt man sie zusammen und wie fördert man eine gute Zusammenarbeit?
Letzten Dienstag haben wir vom Synthesezentrum Biodiversität einen Workshop zum Thema Stakeholder-Engagement veranstaltet und unser Wissen und unsere Erfahrungen mit Forschern des Instituts für Parasitologie, des Veterinary Public Health Institute und des Zentrums für Fisch- und Wildtiergesundheit der Universität Bern geteilt.
Ihr Interesse und eure spannenden Fragen während der praktischen Übungen im Laufe des Tages haben uns echt inspiriert.

Vielen Dank für diese Zusammenarbeit Janine Miesch und Universität Bern Vetsuisse Fakultät!

Was haben Deep-Learning gestütztes Graben-Mapping, Bagger im Wald, Wasserbüffel und Biber gemeinsam? Sie alle hatten ihren Auftritt beim PEAK-Kurs zur Wiedervernässung von Wäldern am 29.9.25 an der Eawag - organisiert und durchgeführt vom Synthesezentrum Biodiversität der Eawag, WSL und der ETH Zürich.

Der Wendepunkt ist so offensichtlich wie hochaktuell: Seit der Industrialisierung wurden in Gebieten, die heute von Schweizer Wäldern bedeckt sind, tausende Kilometer Entwässerungsgräben angelegt, um die Bewirtschaftung dieser zu erleichtern. Damit wurden auch grossflächig die wertvollen Lebensräume der feuchten und nassen Wälder verändert und zerstört. 

Heute zeigt sich ein Trend in die Gegenrichtung: Entwässerungsgräben werden zunehmend aufgefüllt oder gestaut. Viele spezialisierte Arten wie der Feuersalamander, das Torfmoos oder der kleine Schillerfalter erfreuen sich an den grösseren Flächen der Feuchtwälder. Angesichts längerer Trockenperioden und immer stärkerer Regenereignisse ist es aber auch entscheidend, Wasser in der Landschaft zurückzuhalten. So halten wir unsere wertvollen Wälder resilient und gesund und können Hochwasserspitzen abschwächen. Nicht zuletzt sind feuchte Wälder durch ihr kühles Mikroklima und attraktives Aussehen auch beliebte Erholungsgebiete.

Am PEAK-Kurs der Eawag durften Karen Bussmann-Charran, Christoph Vorburger und Sven Gindorf als Leitende der Arbeitsgruppe „Wiedervernässung in Wäldern“ des Synthesezentrums Biodiversität den neuen Leitfaden zur Wiederherstellung feuchter und nasser Wälder vorstellen – entwickelt in enger Zusammenarbeit mit Partnerinnen und Partnern aus Forschung und Praxis. 

Spannende Inputs von Fachpersonen sowie eine Podiumsdiskussion regten die rund 45 Teilnehmenden zu lebhaften Diskussionen an. 

Die Key Takeaways: 
- Mit der Wiedervernässung der Wälder schaffen wir wertvolle Räume zur Biodiversitätsförderung und für den Wasserrückhalt in der Landschaft. 
- Gute Kommunikation mit Waldbesitzenden und der Öffentlichkeit ist oft entscheidend, um Verständnis und Begeisterung für Projekte zur Wiederherstellung von Feuchtwäldern zu erwecken.
- Was es am Ende braucht, ist eine gesunde Portion Mut, um den Schritt zu wagen und es einfach zu tun. 

Wir danken allen Dozierenden und Teilnehmenden für eure Präsenz, die motivierte Zusammenarbeit und für die Organisation dieses Tages!